Was ist Hap Ki Do?

Hap
HAP bedeutet „Harmonie zwischen Körper und Geist“. Es symbolisiert, dass ein Mensch alles erreichen kann, wenn sich Körper und Geist in einem harmonischen Einklang befinden.

HAP KI DO
ist die original koreanische Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung.
Am Anfang waren buddhistische Mönche, die bettelnd durchs Land zogen und sich ihrer Haut erwehren mussten. Entsprechend ihrem Glauben durften sie Angreifer nicht töten, sie sollten sogar so wenig wie möglich verletzen. Daraus entstanden alle möglichen Techniken zur Selbstverteidigung. Eine davon
:
HAP KI DO.

Ki
KI bezeichnet die körperliche und geistige Kraft, sie resultiert aus der Konzentration, die sich in Form von Energie auf den Körper überträgt.
Do
DO ist der Weg, die Technik der Lehrmethode, auch der Lebensweg.
  Hap Ki Do soll dem körperlich Schwächeren unter minimalem Kraftaufwand die Möglichkeit geben, sich gegen einen Stärkeren durchzusetzen. Als Mittel zum Zweck dienen Schläge auf empfindliche Stellen, das Hebeln der gegnerischen Gelenke und die Antizipation, die geistige Vorwegnahme einer Bewegung, um den Angreifenden aus dem Gleichgewicht zu bringen.

„Wer angegriffen wird, der muss schnell handeln und sich nur auf diese eine Sache konzentrieren. Wenn die Angst dazukommt, ist es meistens schon vorbei. Das Beherrschen gewisser Griffe stärkt das Selbstbewusstsein, und das allein ist oft schon ein großer Schritt zur erfolgreichen Selbstverteidigung.“

Die meisten kriegerischen Künste setzen auf zwei oder drei Technikteile. Hapkido ist etwas einmaliges, da es versucht, sieben Teile zu integrieren: das Schlagen, das Ausweichen und das Blockieren, Hebeln, das Werfen, Waffen, interne Techniken (Meditation), das Atmen, interne Energieentwicklung, und das Heilen. Die ersten sechs Teile werden gleichermaßen während der technischen Schulung gelehrt. Das siebte Gebiet, das Heilen, ist normalerweise Teil der Schulung auf Meisterebene und legt sein Hauptaugenmerk auf die Ausbildung in bestimmten Gebieten wie Akkupunktur, Massage und Medizin.

Hapkido Techniken wurden zum größten Teil für die Selbstverteidigung entwickelt, und der Vollendung des Charakters, um diesem, durch das Integrieren von geistigen und physischen Werten ein Gerüst zu geben. Physische Techniken werden von einer beständigen Strömung vom Schlagen charakterisiert und werden blockiert, gehebelt, und in Wurftechniken beendet. Beständige flüssige kreisförmige Bewegungen wurden entworfen, um sich mit der gegnerischen Kraft zu vermischen. Taktiken wechseln sich oft zwischen sehr aggressiven und verteidigenden Formen ab, die durch die Verwendung des ganzen Körpers erzeugt wird. Techniken können entweder große oder kleine kreisförmige Bewegungen mit sich bringen und von Taktiken abhängen.

Hapkido nutzt ungefähr 1100 Kerntechniken, die instinktiv modifiziert werden oder kombiniert werden, um Tausende von Variationen zu schaffen. Hapkido wird oft mit seinen vielen außergewöhnlichen und spektakuläre Tritten identifiziert.

Die Hapkido-Philosophie, wie die Philosophien vieler kriegerischen Künste, betont die Integration von Verstand, Körper und Geist; die Vollendung menschlichen Charakters; gesellschaftliche Verantwortung. Interne-Energie-Entwicklung ist Ziel des Hapkido-Praktizierenden, und führt zu erhöhter Gesundheit und zu wesentlich größerer Effizienz in den Selbstverteidigungstechniken.

Hapkido fing in Korea an und wuchs zu einem internationalen Stil heran. Viele seiner frühen Vorkämpfer residieren und unterrichten jetzt in den Vereinigten Staaten.

 

Moralische Werte

Die moralischen Werte des Hapkido sind ähnlich den Werten, die überall in der Gesellschaft gelten. Sie sind notwendig, um in einer gesunden Gesellschaft ein gesundes Individuum zu fördern, und entwickelten sich aus verschiedenen philosophischen und religiösen Traditionen. Die nachfolgende Liste soll den Schülern der Vereine Amstetten und Waidhofen/Ybbs als Hilfe auf ihrem Weg zum Meister dienen. Die niedergeschriebenen Auflistungen ändern sich normalerweise zwischen individuellen Schulen. Im Allgemeinen umfassen sie die folgenden Vorstellungen.

In
Oui
Yae
In - Menschlichkeit
Oui - Gerechtigkeit
Yae - Höflichkeit
Ji
Shin
Sun
Ji - Weisheit
Shin - Vertrauen
Sun - Güte
Duk
Choong
Yong
Duk - Tugend
Choong - Loyalität
Yong - Mut

Geschichte des Hap Ki Do

Die genaue Entstehungszeit der Hap Ki Do Techniken ist unbekannt. Man schätzt, dass sie seit 3000 Jahren gelehrt werden. Die Herkunft der Selbstverteidigung liegt so weit zurück, dass man ihre Geschichte nur sehr schwer verfolgen kann. Man weiss, dass die Techniken im indochinesischen Raum entstanden. Als der Buddhismus seine Religionslehre verbreitete, traten erstmals dem Hap Ki Do ähnliche Selbstverteidigungstechniken auf. Die Buddhistenmönche, die in ihrer Einsamkeit ausserhalb der menschlichen Gesellschaft lebten, wollten ein gottgefälliges Leben führen. Dies erreichten sie durch Meditation in freier Natur. Nach ihrer Überzeugung respektierten sie das Leben der Tiere nicht weniger als das der Menschen.

Daher töteten sie keine Tiere und ernährten sich vegetarisch. Dies bedeutete für sie, sich den wilden, hungrigen Tieren in der Meditation zu opfern. Andere Mönche, die diese höchste Stufe der Meditation noch nicht erreicht hatten, entwickelten Abwehrtechniken, die es ihnen ermöglichten, sich während der Meditation und auf der Wanderung gegen Tiere und Menschen zu verteidigen. Aus diesen frühen Selbstverteidigungsformen entstand später das Hap Ki Do.

Die adligen Familien, die es sich leisten konnten, schickten ihre Kinder in die Klöster, wo sie die Kunst der Selbstverteidigung erlernten. Auch umherwandernde Mönche erteilten den adligen Kindern Privatunterricht als Gegenleistung für Unterkunft und Verpflegung.

Die Kunst des Hap Ki Do wurde als Familiengeheimnis von Generation zu Generation weitervererbt. Da es keine öffentlichen Schulen gab, ist Hap Ki Do auch erst spät bekannt geworden. Die auch heute nur vereinzelt zu findenden Schulen legen hohen Wert auf solide moralische Grundlage, ein hohes technisches Niveau und behaupten sich traditionsbewusst gegen die kommerzielle Ausbeutung.

Die Geschichte der Hap Ki Do Techniken liegt weiter zurück als die der anderen Selbstverteidigungsarten. Deshalb sieht man in ihnen die Grundlage für alle weiteren Selbstverteidigungssysteme.

 

Taegukki - die südkoreanische Flagge

Taegukki

Das Symbol und manchmal die Flagge selbst wird als Taeguk bezeichnet.

Die rote Hälfte stellt "Yang" dar und der untere, blaue Teil "Um", ein altes Symbol des Universums.
Diese beiden Seiten drücken den Dualismus des Kosmos aus:
Feuer und Wasser, Tag und Nacht, hell und dunkel, Männlich und Weiblich,
aktiv und passiv, heiß und kalt,.......................

Der zentrale Gedanke des Taeguk bedeutet, daß trotz einer ständigen
Bewegung innerhalb der Sphäre der Unendlichkeit Ausgewogenheit und Harmonie herrschen.

Drei Balken in jeder Ecke der Flagge symbolisieren ebenfalls die Idee von Gleichgewicht und Gegensatz.

Die drei ungebrochenen Linien stehen für den Himmel, die drei gebrochenen Linien stehen für die Erde.

Die zwei Linien mit einer gebrochenen Linie in der Mitte symbolisieren das Feuer, die zwei gebrochen Linien mit einer ungebrochenen Linie in der Mitte steht für das Wasser!

Prinzipien des Hap Ki Do
Wenn wir die Grundprinzipien des Hap Ki Do verstehen wollen, helfen uns Kenntnisse aus unserem Alltag: wie man das Wesen eines Menschen mit Hilfe der Psychologie erkennen kann, wie ein Ball sich dreht und wie das Wasser fliesst. Auf Hap Ki Do übertragen bedeutet dies:
Prinzip der Einwirkung

Prinzip des Kreises

Prinzip des Flusses

Das Prinzip der Einwirkung
Die wichtigste Voraussetzung für die Hap Ki Do Selbstverteidigung ist das Zusammenwirken von Körper und Geist, Gefühl und Verstand. Nur diese Einheit kann die zum Kampf notwendigen Kräfte hervorbringen. Das Prinzip der Einwirkung bedeutet, dass man den Kampfgeist des Gegners beeinflussen und ihn dadurch besiegen will. Um auf den Gegner einwirken zu können, muss man sich geistig auf ihn einstellen und seine gesamte Aufmerksamkeit auf ihn richten.

Das Prinzip des Kreises
Das Prinzip des Kreises besagt, dass man die in gerader Richtung ankommende Kraft des Gegners nicht ebenso in gerader Richtung abfangen darf, sondern sie in eine Kreisbewegung ablenken, also steuern muss. Eine der Hauptformen in der Natur ist der Kreis. Beim Hap Ki Do ist diese Grundform ein wesentliches Vorbild für die Bewegungen. Das Leben in der Natur besteht aus Kreisläufen. Beim Menschen bilden Muskeln und Gelenke Rundungen, und wenn er sich bewegt, herrschen kreisförmige Bewegungen vor.

Das Prinzip des Flusses
Das Prinzip des Flusses besteht darin, die eigene Kraft zusammenzuziehen, sich auf den schwachen Punkt des Gegners zu konzentrieren und ihn dann blitzschnell kampfunfähig zu machen. Wer diese Prinzipien wirklich verstehen will, muss ein langes Training durchhalten. Er muss mit Unterstützung des Trainers lernen, die Technik perfekt zu beherrschen und sie selbstständig im richtigen Augenblick anzuwenden. Im Hap Ki Do wird dieses Prinzip des Flusses permanent eingesetzt. In jedem Körper fliesst Kraft. Diese Kraft fliesst in einem inneren Fluss. Mit Hilfe des Geistes können wir sie sammeln und zu einem bestimmten Punkt des Körpers hin befehlen. Dort konzentriert sich die ganze Kraft und wird in die schnellen Bewegungen des Hap Ki Do umgesetzt. Das Sammeln und Einsetzen der Kraft wird durch eine bestimmte Atemtechnik unterstützt.

Atemtechnik

Wir benötigen fünf Takte dazu:
1. Takt: Wir atmen ein und halten die Luft an.
2. Takt: Der Geist sammelt die Kraft im Mittelpunkt, das heisst im Bauch.
3. Takt: Die gespannte Kraft wird durch den Geist gelenkt. Sie fliesst aus dem Mittelpunkt in die Faust oder den Fuss.
4. Takt: Im Augenblick der höchsten Spannung und Willensanstrengung wird mit grosser Schnelligkeit die konzentrierte Kraft in die Aktion umgesetzt.
5. Takt: Das Ausatmen erfolgt erst nach der Aktion.
Diese Übungen sollten unter der Anweisung des Meisters erfolgen.

Ausbildungsziele eines Hap Ki Do Schülers

Technikausbildung
Zur Technikausbildung gehört das Erlernen von Befreiungsgriffen, Hebeltechniken, Würfen, Sprüngen, Fuss- und Fausttechniken, sowie das Beherrschen der Fallschule.

Freikampfausbildung
Alle erlernten Techniken werden unter Kontrolle des Meisters zum praktischen Einsatz gebracht. Ziel ist es, die Techniken so kontrolliert wie möglich einzusetzen, aber den Partner dabei nicht zu verletzen.

Bruchtest
Ab erreichen eines bestimmten Gürtelgrades darf der Schüler auch Bruchtests durchführen. Dies geschieht an einem 2 cm starken Fichtenholzbrett, welches lediglich zwischen Daumen und Zeigefinger festgehalten wird, um möglichst keinen Widerstand zu erzeugen. Ziel ist es, das Brett in der Mitte mit einer Fuss- oder Handtechnik zu durchbrechen.

 
         
Hier finden sie einige koreanische Begriffe, die im Training verwendet werden!

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Wasser Himmel Feuer Erde